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 34. Verbandstag des Thüringer Tennis-Verbandes e.V.

Der Thüringer Tennis-Verband e.V. (TTV) hat am Sonntag seinen 34. Ordentlichen Verbandstag durchgeführt. Präsident Wulf Danker hieß zu Beginn in der Landessportschule Bad Blankenburg die Delegierten von 21 anwesenden Thüringer Vereinen herzlich willkommen. Als Ehrengast konnte er den Bürgermeister von Bad Blankenburg, Mike George, der ein Grußwort an die Delegierten richtete, herzlich begrüßen.

Stellvertretend für die im letzten Jahr verstorbenen Tennisspieler im TTV wurde in einer Gedenkminute dem langjährigen TTV-Kassenprüfer Reinhard Schiebold (TC Rot-Weiß 1967 Rudolstadt), Georg Müller (TC Erfurt 93) und Rainer Pechstein (TC Schwarz-Weiß 1913 Bad Salzungen) gedacht.

Traditionell gab es auf dem Verbandstag auch wieder Ehrungen. Dem Erfurter TC Rot-Weiß, dem TC Altenburg und dem TC Weimar 1912 wurde erneut die Urkunde als Nachwuchsförderstützpunkt des TTV überreicht.

v.l.n.r.: Rolf Ziegler (Erfurter TC RW), Dr. Sebastian Projahn und Mathias Triebe (TC Weimar 1912)

Mit der Ehrennadel des TTV in Gold wurde der Präsident des TC 1990 Apolda, Dieter Stachelroth, geehrt. Die silberne Ehrennadel erhielten der Vorsitzende des 1. TC Saalfeld, Axel Pfeifer, und Konradin Suchlich (TTV). Mit Bronze wurden die in Thüringer Vereinen tätigen Trainer Philipp Schildmacher, Franz Kunde, Uwe Sudau, Martin Spelda und Albrecht Fuckel sowie auf Antrag des Vereins der Zella-Mehliser Matthias Henkel ausgezeichnet. Als beste Absolventin der Trainerausbildung wurde Lara Heinrich (Erfurter TC Rot-Weiß) geehrt.

v.l.n.r.: Dr. Sebastian Projahn und Dieter Stachelroth

v.l.n.r.: Axel Pfeiffer und Dr. Sebastian Projahn

v.l.n.r.: Konradin Suchlich und Dr. Sebastian Projahn

v.l.n.r.: Matthias Henkel und Dr. Sebastian Projahn

v.l.n.r.: Albrecht Fuckel, Martin Spelda, Uwe Sudau, Franz Kunde, Philipp Schildmacher und Dr. Sebastian Projahn

v.l.n.r.: Lara Heinrich und Dr. Sebastian Projahn

Mit einer Urkunde zum Projekt “Nachwuchsförderung im Ehrenamt” wurden Luisa Bernhard, Aliyah Brückner und Maximilian Schleicher (alle TC Blau-Weiß Eisenach 1920) sowie Cécile Poser vom TC 1990 Weida-Thüringen geehrt.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Landesmannschaftsmeister der Wintersaison 2022/23 und die Landesmannschaftsmeister der Sommersaison 2023.

Danach informierte Kevin Fischer vom Landessportbund Thüringen e.V. (LSB) die Delegierten beim Thema Sportentwicklung und Nachhaltigkeit ausführlich zu Möglichkeiten der Sportstättenförderung. Er zeigte auf, welche Fördermöglichkeiten es gibt und welche nicht möglich sind. Dabei seien für 2024 vier Projekte von Thüringer Tennisvereinen (USV Jena, TC 90 Gera, TSV Gotha und TC Suhl) mit einem Fördervolumen von insgesamt 400T € beim LSB angemeldet.

Der Vorsitzende des USV Jena, Dr. Simon Sauter, gab anschließend einen kurzen Einblick zur vorgesehenen Verbesserung bzw. Erneuerung der Plätze in Jena.

Danach erstatteten Präsident Wulf Danker sowie Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn ihre Berichte zum Jahr 2023 und machten Ausführungen zu den durchgeführten Aktivitäten sowie zu den geplanten Vorhaben. Der Bericht von der aus privaten Gründen fehlenden Vizepräsidentin Claudia Blechschmidt wurde von Wulf Danker verlesen.

Wulf Danker informierte, dass die lange erarbeite und angekündigte Strukturreform des Deutschen Tennis Bundes e.V. (DTB) im Sommer beschlossen wurde und die geänderte Satzung mit Eintragung im Vereinsregister in Kraft getreten sei. Der DTB befinde sich damit aktuell in einer strukturellen Übergangsphase. Am 19.11.2023 sei das neue Präsidium des DTB gewählt worden, das in der neuen Struktur eine aufsichtsratsähnliche Position einnehme und dessen Aufgabe es nun sei, einen hauptamtlichen Vorstand zu bestellen. Dietloff von Arnim wurde erneut zum Präsidenten des DTB gewählt. Aus TTV-Sicht ist es erfreulich, dass auch unser 1. Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn erneut in das DTB-Präsidium berufen wurde.

Belastend sei allerdings, dass diese strukturelle Neuorientierung mit einer finanziellen Durststrecke einhergehe. Geringere Einnahmen aus Turnierentgelten, reduzierte Vermarktungseinnahmen sowie die fehlenden Erfolge im Davis Cup und Billie Jean King Cup hätten Mindereinnahmen mit sich gebracht. Deshalb wurde ab 2024 eine Beitragserhöhung beschlossen, um 45 Cent für Erwachsene sowie um 25 Cent für Jugendliche. Der TTV muss zukünftig für Erwachsene einen Jahresbeitrag von 2,05 Euro und für Jugendliche von 1,10 Euro zahlen, der aber nicht an die Vereine weitergegeben werden soll.

Die Zusammenarbeit mit dem LSB habe sich erneut problemlos gestaltet. Wulf Danker bedankte sich beim LSB für dessen finanzielle Unterstützung sowohl bei der Durchführung der in Angriff genommenen Sportentwicklungsthemen als auch beim Aufbau hauptamtlicher Strukturen. Zahlreiche Thüringer Tennisvereine hätten weiterhin unterstützende Fördermittel zur Durchführung von Baumaßnahmen erhalten.

Der TTV könne auf ein ausgefülltes und erfolgreiches Tennisjahr 2023 zurückblicken. Die Finanzen des Verbandes seien geregelt, der Sportbetrieb habe das Coronatief überstanden und nähere sich den Aktivitätszahlen von 2019 an, Aus- und Fortbildungen würden angeboten und Haupt- und Ehrenamt würden weiter gut Hand in Hand arbeiten. Das Berichtsjahr 2023 habe es erfreulicherweise im TTV erneut einen Mitgliederzuwachs gegeben, insbesondere auch im Jüngstenbereich.

Bei den Finanzen könne der TTV leider keinen Überschuss oder eine schwarze Null vermelden. Zu sehr haben u.a. die gestiegenen Energiekosten die Planungen konterkariert. Gleichwohl gebühre es an dieser Stelle der Geschäftsführung einen großen Verdienst zu attestieren, dass bei den ambitionierten Vorhaben in 2023 der Haushaltsplan fast eingehalten wurde.

Gut hätte auch getan, dass nach den coronabedingt kontaktarmen Jahren 2020 bis 2022 im Rahmen der zentralen Landesmeisterschaften mal wieder zu feiern und sich im größeren Rahmen wiederzusehen. Wulf Danker dankte allen ausrichtenden Vereinen der Landesmeisterschaften.

Aber natürlich sei im Verband nicht alles Gold was glänzt. Wiederholt haben wir darauf hingewiesen, dass sich unser Landesleistungszentrum in Weimar, das sich viele Jahre auf Grund der Kreditverbindlichkeiten als eine große Belastung des Haushaltes dargestellt habe, zunehmend zu einem Habenposten im Haushalt entwickelt habe. Aber umgekehrt sei es selbstverständlich auch die Bausubstanz der Halle zu schützen. Außenhaut und sanitäre Anlagen bedürfen einer Begutachtung und Auffrischung. Und nach nun gut 25 Jahren war es nun auch an der Zeit, den unhaltbaren Zustand der Zuwegung zur Verbandshalle, die nach wie vor über die alte Baustraße verläuft, zu klären. Gesichert sei nur, dass der Verband über ein grundbuchmäßig gesichertes Wege- und Leitungsrechtrecht über städtischen Grund verfüge. Lage und Zustand (insbesondere auch der Versorgungsleitungen) sind nun Gegenstand von Verhandlungen mit der Stadt Weimar. Der Verband sei mit der Stadt Weimar in guten Gesprächen, um die Zufahrt mit dem Bau einer neuen Straße links vom heutigen Schlaglochweg zu regeln.

Zur Verwaltung des TTV sei zu berichten, dass das Präsidium mit der Geschäftsführung in der Regel digital konferiere. Die neuen technischen Möglichkeiten der Kommunikation würden sich hier geradezu anbieten. Im Übrigen vereinbare jedes Präsidiumsmitglied eigene Termine mit der Geschäftsführung, um seine Ressortaufgaben dort abzustimmen.

Im Bereich der Jugend sagte Wulf Danker, dass die Initiative 2018 – Unser Ziel gemeinsam den Nachwuchs zu fördern 2023 erneut evaluiert wurde. Nun sei mit Interesse dieser weiteren Auswertung in 2024 entgegenzusehen. Allen an diesem insbesondere von unseren Trainern Sören Werner und Konradin Suchlich verantwortlich betreuten Projekt Beteiligten gilt hier unser Dank.

Dr. Sebastian Projahn berichtete anschließend über die Finanzen im TTV. Das Haushaltsjahr 2023 hat der TTV mit einem Defizit i.H.v. knapp 6T € abgeschlossen, nachdem im Vorjahr ein Plus von 7T € zu Buche stand. Dies müsse man wie immer differenziert betrachten. Die Einnahmenseite ist mit >10% über Plan und hat mit fast 400T € ein Rekordniveau erreicht. Erfreulich ist, dass die Steigerungen alle im Bezug zum Sport stehen.

Der Sommerpunktspielbetrieb entwickelte sich wieder hin zur Anzahl an Mannschaftsmeldungen vor Corona und die Teilnehmerzahlen bei TTV-Turnieren steigerten sich im Vergleich zu den Vorjahren. Diese Entwicklung spiegele sich insgesamt in einer positiven Entwicklung der Nenngelder wider. Die Einnahmen im Kadertraining stiegen zum einen durch Preissteigerungen, aber vor allem durch volle Gruppen, was für die große Nachfrage und Qualität des Trainings spreche.

Ebenfalls konnten die Werbeeinnahmen auf Rekordniveau ausgebaut werden. Mit über 100T € Einnahmen entspricht die Halleneinnahme ein Viertel des TTV-Haushalts und konnte mit über 25% vs. Plan gesteigert werden, getrieben durch die Winterrunde sowie Rekordeinnahmen bei stundenweiser Vermietung. Gleichzeitig gab es aber auch höhere Ausgaben in der Unterhaltung. Während die Gesamtkosten für Gas 2022 7T € betrugen, lagen sie im Vorjahr bei 20T €, Strompreise stiegen von 4,5T € auf 12T €. Zudem schlugen Mehrkosten für Immobilienversicherungen (+1,5T €) sowie Instandhaltungen und Dienstleistungen (+6T €) zu Buche.

Große Bedeutung hat die LED-Investition im Jahr 2018. Durch die enorme Strompreissteigerung hat sich der TTV-Eigenanteil der damaligen Investition bereits jetzt amortisiert. Durch die sparsame LED-Beleuchtung benötigen wir im Schnitt ca. 50% weniger Strom. Trotzdem war vor allem durch die enorme Belastung durch die Energiekosten die „Schwarze Null“ nur schwer zu realisieren, zumal wir die Investitionen in den Sport nie in Frage gestellt haben.

Durch das große Engagement der Geschäftsstelle, welche mit kluger Planung die Auslastung der Halle plante, konnte die Halle in der Alleinbetrachtung im Ergebnis ein Plus von ca. 30T € erzielen, sowie mit strikter Spardisziplin dieses Gesamtjahresergebnis ermöglichen.

Weiter berichtete Dr. Projahn, dass in den vergangenen Jahren der Fokus im Bereich Sportentwicklung primär auf Mitgliedergewinnung bzw. -bindung lag. Im Jahr 2023 konnte mit über 6.100 Mitgliedern das Niveau von 2010 erreicht werden. Der langfristige Trend, spreche damit klar wieder für Tennis und zeige die sehr gute Arbeit in den Vereinen.

Ein Projekt zur Sicherung der Ehrenamtlichen der Zukunft „Nachwuchsförderung im Ehrenamt“ des TTV startete im vergangenen Jahr erfolgreich.

Dr. Sebastian Projahn berichtete weiter, dass der Thüringer Tennissport derzeit einen ausreichenden Pool an qualifizierten Trainern und Schiedsrichtern besitzt. Im Jahr 2023 wurde eine C-Trainer Ausbildung mit 9 Teilnehmern durchgeführt. Seit 2014 wurden damit insgesamt über 210 Trainer neu aus- bzw. fortgebildet.

Claudia Blechschmidt konnte in ihrem von Wulf Danker vorgelesenen Bericht auf ein weiteres erfolgreiches Sport- und Wettkampfjahr 2023 zurückblicken. So habe sich z.B. das Zweitspielrecht sowohl bei den Erwachsenen sowie im Kinder- und Jugendbereich, von der Saison 2022 auf 2023 jeweils fast verdoppelt. Die Mannschaftsmeisterschaft der Wintersaison 2022/23 verlief, bis auf wenige Ausnahmen, reibungslos. Die Meldezahlen steigerten sich nach 87 Mannschaften (2021/22), über 105 Mannschaften (2022/23), auf 118 Mannschaften (2023/24). Die Thüringer Mannschaftsmeister der Wintersaison 2022/2023 wurden in acht verschiedenen Altersklassen ermittelt.

Für die Planungssicherheit der Vereine seien die frühzeitige Veröffentlichung des Rahmenspielplanes, die jeweiligen vorläufigen Staffeleinteilungen und Spielansetzungen und die anschließend jeweils überarbeiteten endgültigen Staffeleinteilungen und Spielansetzungen von großer Bedeutung gewesen.

Erfreulich sei, dass sich auch in der Sommersaison 2023 die Anzahl der Mannschaften weiter erhöht haben. So verteilten sich die Mannschaften auf insgesamt 18 Altersklassen. Die Meldezahlen steigerten sich nach 261 (2022), über 271 (2023), auf nun aktuell 294 teilnehmende Mannschaften (2024).

Am Ende der Sommersaison 2023 kann der TTV einige herausragende Mannschaftserfolge verzeichnen. Die Mannschaften Herren (TC Ruhla 92), Herren 50 (TC 1990 Apolda) und Herren 55 (TC 90 Gera, mit AK-Wechsel in die Herren 60) erspielten sich aus der Ostliga heraus den Aufstieg in die Regionalliga Süd-Ost (RLSO). Die 1. Damenmannschaft des TC im TSV Zella-Mehlis hat sich den Klassenerhalt gesichert und schlägt 2024 weiterhin in der RLSO auf. Die Mannschaft Herren 40 des TC 1990 Apolda erkämpfte sich souverän den Aufstieg und spielt im Sommer 2024 in der Ostliga. Den Klassenerhalt für diese Liga haben ebenfalls die drei Mannschaften des Erfurter Tennisclubs Rot-Weiß (Damen 60, Herren 30 und Herren 55) erreicht.

Über die gesamte Sommerspielsaison 2023 fanden zusammen mit den TTV-Turnieren über 80 Turnierveranstaltungen statt, u.a. mehrtägige DTB-Turniere, LK-Tagesturniere oder anderweitige altbewährte oder neue Turnierformen. Gegenüber dem vergangenen Jahr, mit 71 Turnieren, also eine weitere Steigerung der Turnieranzahl. Die TTV-Jüngstenturniere Nummer 43. bis 49. fanden über das ganze Jahr entweder in der Tennishalle des Landesleistungszentrums in Weimar oder im Sommer auf verschiedenen Thüringer Anlagen statt.

Claudia Blechschmidt informierte in ihrem Bericht weiter, dass der DTB im März 2023 für das Schiedsrichterwesen das bei nu-Datenautomaten beauftragte Einteilungssystem bundesweit an den Start brachte. Die Module „Stammdaten (inkl. Lizenzanzeige)“, „Verfügbarkeitsabfrage“ und „Einteilung“ wurden realisiert. Diese habe sich auch auf den Schiedsrichterbereich im TTV ausgewirkt. Mit Wirkung zum 01.01.2023 trat eine neue TTV-Schiedsrichterordnung in Kraft, welche u.a. das neue Lizenzierungsverfahren regelt. Die Lizenzen für die OSR/ SR werden ausschließlich digital und nicht mehr über die Plastikkarten ausgestellt oder verlängert.

Danach bescheinigte die ebenfalls durch Krankheit fehlende Kassenprüferin Cora Zöllner in ihrem Kassenprüfbericht, den Wulf Danker vorlas, dem TTV eine ordnungsgemäße Haushaltsführung. Sie schlug vor das Präsidium des TTV für das Geschäftsjahr 2023 zu entlasten.

In der anschließend vorgesehenen Aussprache zu den Berichten kam es dann zu keiner Diskussion durch die Vertreter der Vereine.

Ehrenmitglied Lutz Dübner dankte im Namen der Delegierten dem Präsidium für die geleistete Arbeit. Dem ehrenamtlichen Präsidium des TTV wurde von den Delegierten eine gute Arbeit bescheinigt. Dem Antrag auf Entlastung des Präsidiums wurde bei zwei Enthaltungen gefolgt.

Anschließend wurde der von Dr. Sebastian Projahn vorgelegte Haushaltsplanentwurf 2024 einstimmig bestätigt.

Einem Antrag des TTV, dass der Verbandstag zukünftig immer jährlich bis zum 30. April stattfinden muss wurde von den Delegierten zugestimmt.

Weitere Informationen zum Verbandstag sind dem Verbandstagsheft zu entnehmen.

Bericht: Knut-Michael Meisel (TTV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit)

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